Unsere Grüne Bürgermeisterkandidatin Gabriele Übler

Am 23. Juli wurde Gabriele Übler zu unserer Grünen Bürgermeisterkandidatin für Dießen nominiert. Dabei hat sie in einer engagierten Rede ihr Programm für Dießen vorgestellt:

Bürgermeisterin der Gemeinde Dießen – warum?

Schon wenige Jahre nach dem Umzug nach Dießen habe ich Anfang der 90-er Jahre gemerkt, dass Dießen der erste von meinen vielen Lebensorten war, an dem ich mich heimatlich gefühlt habe. Ich war damals vollzeitbeschäftigt in München (also eine Übernachtungsdießenerin), habe in einer wunderschönen Villa am Kirchsteig wohnen dürfen und bin an den Samstagen erst nach Stunden wieder vom Einkaufen zurückgekommen, weil ich so viele Menschen getroffen habe, mit denen Dinge zu besprechen waren: im Kasladen, beim Bäcker, beim Loh – Menschen, die sich begeistern ließen, für die Agenda 21 zu arbeiten, die Ideen für den Ort teilen wollten. Und so wuchs schon damals langsam das Gefühl, dass mir dieser Ort, diese Region um den See so wichtig ist, dass ich gerne mitgestalten wollte, um die Schönheit, das Besondere hier zu bewahren. Und das Bedürfnis, mich um diesen Ort zu bemühen, hier aktiv werden zu wollen, wuchs nach der Rückkehr aus dem 13-jährigen Aufenthalt in Nordrhein-Westfalen weiter. Daher war es für mich schon lange fraglos, dass die Grünen für die Kommunalwahl 2020 einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen – besonders naheliegend auch nach den letzten Erfolgen bei Europa- und Landtagswahl, wo wir über 30% grüne Zustimmung erreichten. Und dann war es vielleicht auch konsequent, mich zur Verfügung zu stellen.

Mit Blick auf die gestalterischen Möglichkeiten dieses Amtes sind mir drei Themen besonders wichtig:

Sorge für bezahlbaren Wohnraum, was auf kommunaler Ebene heißt

  • Alternative Wohnbaukonzepte ermöglichen (wie Wohnbaugenossenschaften, Baugruppen, Erbbauverträge,…)
  • Für unterschiedliche Bedarfe ein flexibles Angebot schaffen, z.B. Projekte für Mehrgenerationenwohnen
  • Ggf. auch das Angebot durch bessere Flächennutzungen vergrößern – allerdings leben wir in einer der attraktivsten Regionen Deutschlands, daher wird es nie eine Passung von Angebot und Nachfrage geben, wir müssen aber Lösungen für den örtlichen Bedarf unterstützen.

Ein Verkehrskonzept für Dießen entwickeln, das multimodal angelegt ist, also Alternativen zum motorisierten Individualverkehr unterstützt, fördern bis fordern, und das heißt für mich u.a.

  • Weiterentwicklung aller Möglichkeiten des ÖPNV (Busse bzw. Anrufsammeltaxi-Modelle nach Landsberg und Herrsching, hierdurch auch gute Anbindungen an die Bahn schaffen, mit der Schifffahrt bezahlbare Tarife  für  die Einheimischen bzw. für den Berufsverkehr aushandeln).
  • Mit dem Landkreis über den kostenlosen ÖPNV bzw. das 365 Euro-Jahresticket verhandeln.
  • Ja, hier ist der Landkreis zuständig, aber wir Gemeinden bilden den Landkreis und eine gemeinsame Kraftanstrengung von Gemeinden mit ähnlichen Anliegen sollte Bewegung ins Spiel bringen.
  • Ein kostenloser Ortsbus für die Schüler/-innen, um auch auf diesem Wege zu einer Reduzierung des Taxiverkehrs der Eltern bei zu tragen.
  • Untersuchung der Möglichkeit der Verlagerung des Schwerlastverkehrs aus dem Ort (durch überörtliche Regelungen gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt)
  • Radfahren attraktiver und sicherer machen (auch über entsprechende Angebote für unsere Gäste)

… und so für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in Dießen sorgen.

Gemeinsam mit den Bürger/-innen Dießen gestalten

  • Mehr Transparenz und proaktive Information über politische Entscheidungen und Projekte (z.B. über eine Bürgerfragestunde vor den Gemeinderatssitzungen oder über eine Homepage-Rubrik „was läuft, was geht“ mit einem Überblick über die aktuellen Aktivitäten, Beschlüsse, Projekte und ihre jeweiligen Stände bzw. nächste Schritte),
  • Mehr Dialogangebote für unterschiedliche und ggf. auch widerstreitende Interessensgruppen, und dabei auch Jugendliche und Senioren, Neubürger/-innen oder „Zugroaste“, woher auch immer sie kommen, aktiv einbeziehen. Hierfür braucht es einen etablierten Raum als Begegnungsstätte, wo regelmäßig Informations-, Diskussions- und Projektveranstaltungen stattfinden (z.B. im Blauen Haus). Ein besonderes Anliegen ist mir dabei, Jugendliche einzubinden, z.B. über einen Jugendbeirat. Wir haben so viel Kompetenz am Ort, lasst sie uns sichtbar machen und nutzen.
  • Mehr Beteiligung und konstruktivere Auseinandersetzungen mit Bürgeranträgen

Darüber hinaus träume ich von einem Dießen, das auch wirtschaftlich an einem Strang zieht:

  • Von der Bedarfsanalyse (was braucht Dießen mehr und anderes an Dienstleistungen und Einzelhandel) bis zu mehr Steuerung auf ein attraktives Angebot für die Dießener/-innen und unsere Gäste. Gemeinsam mit dem/der Wirtschaftsreferent*in und dem Gewerbeverband sollte die Gemeindeverwaltung (Wirtschaftsförderung) dabei unterstützen.
  • Auch in puncto Tourismus wünsche ich dem Ort eine sanfte und professionelle Weiterentwicklung der Infrastruktur (z.B. Digitalisierung des Buchungsprozesses – wie sie über die Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus (GWT) schon geplant ist oder Angebote für E-Bikes für Touristen). Der Tourismus in Deutschland wird – angesichts von Flugscham und der zunehmenden Sensibilität für ökologische Fußabdrücke – absehbar mehr an Bedeutung gewinnen, das könnte auch ein Gewinn für Dießen sein. Daher würde ich gerne mit der GWT an entsprechenden Konzepten arbeiten.

Beim grünen Kernthema des Umweltschutzes geht es mir für Dießen (neben dem Mobilitätsthema) um

  • die Unterstützung nachhaltiger Initiativen, wie z.B. einem Repair-Café für Dießen – ganz im Sinne von mehr Teilen und Reparieren, statt neu zu produzieren
  • die Fortführung des Zero-Waste-Ansatzes, Plastik und Müll zu vermeiden
  • eine professionelle und artengerechte Pflege des öffentlichen Grüns
  • die energetische Sanierung gemeindeeigener Immobilien

In einer größeren Verantwortung für Dießen möchte ich einerseits Bewährtes fortführen, andererseits bin ich zutiefst überzeugt davon, dass ein schlichtes „Weiter so wie bisher“ auch und besonders vor Ort, den Problemen, die vor unseren Augen liegen, nicht gerecht wird. Wir sind es, die etwas ändern können und müssen. Darum geht es mir!

Weitere Informationen zu Gabriele findet Ihr hier und ihre Facebook-Seite hier.

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